6. Tag der Rechtspsychologie

(Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden!)

Veranstaltungsdatum

30. September 2016 (9.00 – 16.15 Uhr)

Veranstaltungsort

Hotel Melia
Friedrichstraße 103, 10117 Berlin
Telefonnummer für Reservierungen: +49 30 20 60 79 00

→ Alle Infos zum Downloaden und Ausdrucken!

Thema der Veranstaltung

„Rechtspsychologie im Aufbruch“

In guter Tradition lädt die Sektion Rechtspsychologie im BDP am 30.09.2016 zum nächsten „Tag der Rechtspsychologie“ nach Berlin ein – dieses Jahr unter dem Motto „Rechtspsychologie im Aufbruch“.

Die Rechtspsychologie ist ein faszinierendes und spannendes Anwendungsfach der wissenschaftlichen Psychologie an der Nahtstelle zum Recht. In den vergangenen Monaten stand sie besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Rechtspsychologische Expertise war und ist bei vielen gesellschaftlich relevante Themen gefragt: die Reform zur strafrechtlichen Unterbringung oder des Sachverständigenrechts im Zivilrecht schreitet voran. Neue Mindeststandards für die Begutachtung wurden im Familienrecht erarbeitet, bestehende in anderen Gebieten werden überarbeitet. Das Bundesverfassungsgericht setzt sich in Fragen zur Abstammung mit der psychologischen Perspektive auseinander. Auch Medien greifen in ihrer Berichterstattung zur Einschätzung von aktuellen Ereignissen gerne auf rechtspsychologischen Sachverstand zurück. All dies sind Beispiele dafür, wie stark die Rechtspsychologie an Profil gewonnen hat. Damit wir diesen Weg erfolgreich weitergehen, braucht es den interdisziplinären fachlichen Austausch wie wir ihn jedes zweite Jahr auf dem „Tag der Rechtspsychologie“ pflegen. Auch dieses Jahr haben wir wieder ausgewiesene Expertinnen und Experten aus dem Bereich Rechtspsychologie und den Bezugsdisziplinen gewinnen können.

Zunächst wird stellvertretend für den Vorstand der Sektion Rechtspsychologie Dr. Anja Kannegießer über aktuelle berufspolitische Entwicklungen und die Arbeit des Sektionsvorstandes sprechen. Anschließend freuen wir uns über das Grußwort von Dr. Stefanie Hubig, Staatssekretärin im Bundesjustizministerium.

Fachlich beginnt der Tag im Strafrecht: Zunächst erläutert Dipl. Psych. Uwe Dönisch-Seidel, Maßregelvollzugsbeauftragter NRW, aktuelle Entwicklungen im Maßregelvollzug. Den Bereich der Aussagepsychologie eröffnet Prof. Dr. Renate Volbert, Psychologische Hochschule Berlin / Charité Berlin, mit ihrem Referat zu differentiellen Aspekten bei der Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge. Prof. Dr. Günther Köhnken, CAU Universität Kiel, a.D., geht dann in seinem Vortrag auf die aussagepsychologische Begutachtung bei angeblich traumatisierten Aussagepersonen ein bevor Dr. Rüdiger Deckers, Rechtsanwalt, den Vormittag mit seinen Ausführungen zur Aussagekonstanz aus juristischer und aussagepsychologischer Sicht abrundet.

Am Nachmittag steht dann das Familienrecht auf dem Programm: PD Dr. Friederike Wapler, Humboldt Universität Berlin, beginnt mit der richterlichen Würdigung von Sachverständigengutachten im Kindschaftsrecht, gefolgt von Prof. Dr. Peter Zimmermann, Universität Wuppertal, mit seiner Einschätzung zu Thema Bindung und Umgangskontakte. MR Heiko Wagner, Referatsleiter RA 5 BMJV, diskutiert verfahrensrechtliche Fragen in der Begutachtung im Kindschaftsrecht.

In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Hinwirken auf Einvernehmen“ unter der Moderation von Prof. Dr. Rüdiger Ernst, KG Berlin, diskutieren dann Experten aus Recht und Psychologie, und zwar VizePräs. AG-TK Christiane Abel, Dr. Bettina Bergau, Dr. Katharina Behrend, Dr. Jörg Fichtner und RA`in und Notarin Ingeborg Rakete-Dombek.

Die Tagung schließt mit einem kurzen Ausblick und der Verabschiedung durch Dr. Anja Kannegießer.

Teilen auf: